Ein Rollator ist vielseitig einsetzbar – nicht nur als Gehhilfe. Nutzen Sie ihn als Fitnesstrainer, Sitzbank oder Einkaufshilfe.
Bei vielen Menschen ist ein Rollator bereits im Einsatz, etwa um Freunde zu besuchen und den Weg dorthin komfortabel zu meistern, um einzukaufen oder um frische Luft zu schnappen. Doch es könnten noch mehr Personen sein, die die Gehhilfe auch wirklich verwenden: Denn viele besitzen zwar einen Rollator, lassen ihn jedoch ungenutzt in der Ecke stehen. Zum einen, weil Sie meinen, dass sie ihn doch nicht benötigen, zum anderen, weil sie sich schämen, auf den Rollator angewiesen zu sein. Es hat sich jedoch gezeigt: Wer sich vor dem Rollatorkauf optimal beraten lässt und zu seiner Mobilitätshilfe steht, fährt damit gut.
1. Sich zum Rollator bekennen
- Sie zögern in Sachen Rollator, obwohl Sie nicht mehr so fit auf den Beinen sind? Klar ist: Das Sturzrisiko steigt mit zunehmendem Alter deutlich an – oft mit fatalen Folgen. Eine stabile Unterstützung beim Gehen kann Ihnen viel Kummer ersparen.
- Sie sind gerne in Gesellschaft, haben aber Angst rauszugehen? Ein Rollator kann Ihnen helfen, zu Ihrem Kind zu fahren oder wieder ein Restaurant zu besuchen.
- Brauchen Sie oft eine Gehpause? Sie können jederzeit und überall auf dem Rollator sitzen.
- Sie möchten Ihre Einkäufe nicht mehr tragen? Sie nimmt Ihnen den Rollatorkorb ab.
2. Holen Sie sich ein Rollator-Rezept
- Möchten Sie einen verschreibungspflichtigen Rollator? Dann müssen Sie sich an Ihren Hausarzt wenden. Er stellt die ärztliche Verordnung aus.
- Wenn Sie aufgrund einer Behinderung einen Gehwagen mit besonderer Ausstattung benötigen, muss der Arzt dies auf dem Formular vermerken. Andernfalls erhalten Sie das Standardmodell.
- Wer welche Modelle auf Verordnung erhält, regelt jede Krankenkasse unterschiedlich.
- Fragen Sie bei der Krankenkasse nach, wie sie mit der Versorgung umgeht: Sie können sie bei Ihrer Krankenkasse einreichen und sie nennt Ihnen Ansprechpartner, die teilweise zu Ihnen nach Hause kommen. Viele Krankenkassen arbeiten mit bestimmten Einzelhändlern zusammen. Alternativ können Sie auch direkt zu einem Fachhändler (Sanitätshaus) gehen. Das Sanitätshaus rechnet direkt mit der Kasse ab.
3. Vergleichen Sie Rollator-Modelle
- Möchten Sie ein hochwertigeres Modell als von der Kasse bezahlt? Die Differenz zwischen Ihren Krankenkassenleistungen und dem Preis des benötigten Rollators müssen Sie dann selbst bezahlen. Es sei denn, Ihr Hausarzt kann durch ein Rezept eindeutig begründen, warum Sie eine einen speziellen Rollator benötigen.
- Ein billiger Rollator ist nicht unbedingt der Beste. Ein Vorteil hochwertiger Modelle: Sie lassen sich zum Beispiel mit einer Hand zusammenfalten und sind leichter. Der Preisunterschied zu den Kassenmodellen liegt meist zwischen 100 und 300 Euro.
- Wenn Sie den Gehwagen jeden Tag brauchen, lohnt sich die Investition in teure Modelle auf lange Sicht.
- Richten Sie einfach ein Sparschwein für Ihren neuen Rollator ein.
Für Indoor:
- Dieser Rollator ist nur für den Gebrauch zuhause bestimmt.
- Sehr schmal, flexibel und leicht (ca. 7 kg).
- Aluminium-, Kunststoff- oder (teilweise) Holzrahmen, durchgehender Bremshebel am höhenverstellbaren Schiebegriff, extra kleine Räder, kein Sitz, abnehmbares Tablett mit Stoffkorb.
- Belastung: maximal 100 kg
- Für Menschen, die oft zu Hause sind oder ihren (Zweit-)Rollator im des Treppenhauses parken.
- Klären Sie Finanzierung und Verordnungen mit Ihrer Krankenkasse ab.
Der Klassiker:
- Standardmodell der Krankenkassen (10 Euro Eigenleistung) auf ärztliche Verordnung.
- Grundausstattung: vier Räder, Handbremse, Sitz, Korb, Stockhalter, höhenverstellbarer Griff und Reflektor.
- Rollator kann mit zusätzlichen Features ausgestattet werden: Rückengurt, Schloss oder Kissen.
- Stahlrahmen macht den Rollator schwerer (bis zu zwölf Kilogramm) und stabil, dafür weniger wendig.
- Der Sitz ist bis 130 kg belastbar.
- Zuverlässiger Helfer im Innen- und Außenbereich, z.B. kurzfristig nach einer orthopädischen Operation.
Für Outdoor:
- Ultraleicht und einfach zu falten.
- Der Rahmen besteht aus Aluminium oder Kunststoff und wiegt nur ca. sieben Kilogramm. Ein Carbon-Rollator ist noch leichter und wiegt weniger als fünf Kilogramm.
- Ausgeklügeltes Klappsystem zur Aufbewahrung des Rollators. Große Taschen.
- Ankipphilfen sind nützliche Extras. Sie helfen beim Überwinden von Bordsteinen.
- Maximale Belastung: 135 kg.
- Für Vielreisende mit Auto und Bahn.
- Informieren Sie bei Ihrer Krankenkasse über mögliche Zuzahlungen oder
- zahlen Sie den Rollator selbst.
- TIPP: Modelle mit Vollgummi- oder Weichgummibereifung sorgen für sicheres Bremsen. Luftreifen bremsen oft zu abrupt.
Für Sportbegeisterte:
- Dieser Rollator ist besonders stabil und eignet sich für Aktivitäten in der Natur.
- Der Rahmen ist etwas breiter als bei herkömmlichen Rollatoren. Große, weiche Räder, größere Front, gutes Reifenprofil und breitere Spurweite hinten. Die Griffe sind extra ergonomisch.
- Einfach nachrüstbar, z.B. mit zusätzlichen Reflektoren, Klingel oder Leuchte.
- Belastung: bis 150 kg.
- Geeignet für Sportler und Naturliebhaber, die gerne auf unbefestigten Wegen unterwegs sind.
- Normalerweise teurer als Standardmodelle, verhandeln Sie daher mit den Kassen über ihren Eigenanteil. Für manche lohnt sich die Anschaffung als Zweit-Rollator.
- Tipp: Luftreifen verbessern die Federung. Vorher sollte man sich im Klaren sein: Schaffe ich das Aufpumpen selbständig?
4. Lassen Sie sich beim Kauf eines Rollators beraten
- Günstige Rollatoren gibt es auch im Discounter oder im Internet, allerdings nicht auf Rezept und ohne professionelle Beratung. Auch wenn der Rollator defekt ist, haben Sie keinen direkten Ansprechpartner.
- Bringen Sie eine Begleitperson mit, wenn Sie sich für einen Rollator entscheiden.
- Erstellen Sie eine Liste, in welchen Situationen Sie den Rollator einsetzen: Wird er häufig mit dem Auto befördert? Fahren Sie mit dem Gehwagen oft über Kopfsteinpflaster? Ist ein bestimmtes Modell auch komfortabel genug für die Nutzung in Ihren eigenen vier Wänden? Besprechen Sie solche wichtigen Anforderungen an den Rollator mit dem Experten im Sanitätshaus.
- Fahren Sie mit den in Frage kommenden Modellen vor dem Kauf Probe. Manchmal gibt es sogar vor oder in den Fachgeschäften einen Parcours zum Üben.
- Die Höhe des Rollators sollte von Ihrem Fachhändler angepasst werden. Zudem sollten Sie alles über Bedienung und Funktionsweise lernen: Wie falte ich einen Rollator? Wie bremse ich sicher? Wie kann ich neue Räder installieren? Lassen Sie sich im Fachgeschäft vor dem Rollatorkauf alles genau erklären und fragen Sie nach. Gut ist auch, im Beisein des Fachhändlers den Umgang mit dem Rollator selbst auszuprobieren.
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