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Pflege zu Hause – wenn Angehörige, Freunde und Nachbarn sich kümmern

von | Okt 15, 2023 | Allgemein | 0 Kommentare

Angehörige, Freunde, Nachbarn: Sie leisten ganz häufig einen enormen Beitrag, wenn es darum geht, Menschen im Rahmen einer Pflege zu Hause zu betreuen. Das ist einerseits eine Erleichterung und bietet tolle Möglichkeiten für ein selbstbestimmteres Leben des Betroffenen. Andererseits gibt es bei dieser Art der Hilfe auch Grenzen. In der Regel funktioniert häufig eine individuelle Mischung gut: Wenn Angehörige, Freunde und Nachbarn sich die Fürsorge für einen Betroffenen etwa mit einer 24-Stunden-Pflegekraft teilen.

Partner und Kinder oft sehr in der Laienpflege engagiert

Wussten Sie, dass private freiwillige Helfer in den Zahlen der Pflegeversicherung nicht erfasst werden? Personen, die die Hauptpflege übernehmen, werden von den Krankenkassen nicht in Kategorien eingeteilt, die Auskunft über die Beziehung des Pflegenden zum Pflegebedürftigen aufführen. Blickt man auf die Pflegestudie des Sozialverbands VdK von Mai 2023 stellen gerade die Angehörigen und hier vor allem Partner und die Kinder eine große Mehrheit in der Laienpflege.

Professionelle Pflegedienste unterstützen pflegende Angehörige

Von den über vier Millionen Menschen in Deutschland mit Pflegegrad, die somit auch pflegebedürftig sind, leben ungefähr 3,3 Millionen zu Hause. Dort werden sie von Angehörigen oder Freunden versorgt – zum Teil mit der Unterstützung durch einen Pflegedienst. 91 Prozent, so die VdK-Pflegestudie weiter, haben sich freiwillig und bewusst für die Pflege entschieden. Viele der Pflegenden entdecken während der Betreuung die positive Seite der Nächstenpflege, etwa wie viel ihnen diese Tätigkeit zurückgibt. Jedoch: Laut VdK sind viele der Pflegenden selbst schon älter und haben nicht selten bereits eigene körperliche Beschwerden. Daher fällt die Pflege nicht leicht. Und es gibt weitere Herausforderungen, vor die die Pflegenden gestellt werden: Durchschlafen ist fast unmöglich, da Pflegebedürftige oft in der Nacht Hilfe benötigen, darüber hinaus können Letztere kaum einmal eine Stunde alleingelassen werden. Pflegende Angehörige vernachlässigen aufgrund der Pflegebelastung oft ihre eigene Gesundheit. Der Stress und die Sorge, die mit der Pflege zu Hause einhergehen, sind ebenfalls nicht gesundheitsfördernd. 80 Prozent der Pflegenden geben an, dass sie neben der Pflege auch noch durch Sorgen um die eigene Gesundheit, um weitere Familienmitglieder und um die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf belastet sind. Daher sollte sich jeder gut überlegen, ob er die Pflege als Angehöriger oder Freund übernehmen möchte – und kann.

Aufgrund der Bevölkerungsentwicklung könnten pflegende Nachbarn wichtig werden

Durch die Corona-Pandemie hat besonders die Nachbarschaftshilfe Auftrieb bekommen. Auch wenn Nachbarn sich nicht ganz so in der Pflege-Pflicht sehen wie Familienmitglieder: Die Bevölkerungsentwicklung könnte ein Hinweis sein, dass Hilfe von Freunden und Nachbarn bald noch gefragter ist: Denn es gibt immer mehr Singlehaushalte, Menschen ohne eigene Kinder und immer weniger Großfamilien, wo sich die Familienmitglieder umeinander kümmern. Selbstverständlich können Nachbarn oder Freunde die Lücke in der Pflege nicht ganz schließen. Dennoch leisten sie wertvolle Unterstützung, denn sie ergänzen die Tätigkeit professioneller Pflegedienste ungemein.

Wertvolle Botschaft an den Pflegebedürftigen: „Du bist nicht allein“

Ein wichtiger Faktor, wenn sich Angehörige, Freunde und Nachbarn in der Pflege zu Hause engagieren: Zu Pflegende fühlen sich wertgeschätzt. Die Unterstützung symbolisiert „Du bist nicht allein“ und „Wir sind gerne für Dich da“, was positiven Auftrieb und Lebenswillen vermittelt. Doch jeder, der sich in die Betreuung eines Menschen einbringen möchte, sollte auch auf sich selbst genau achten und sich die Frage stellen, wo die eigenen Grenzen sind, damit man nicht Gefahr läuft, sich zu überfordern. Um für alle Seiten zufriedenstellend mit der Pflegesituation umzugehen, hilft es, immer mal wieder gemeinsam zu analysieren: Wollen wir das beide noch so? Können wir das beide noch so? Könnte es bei Bedarf eine Lösung sein, einen ambulanten Pflegedienst dazu zu holen? Gibt es Gesprächsbedarf, ist es wichtig, nicht so lange zu schweigen, bis der Pflegende oder der zu Pflegende so überfordert ist, dass man nicht mehr auf einen gemeinsamen Nenner kommt.

Wie gehe ich als Freund oder Nachbar damit um, wenn in meinem Umfeld jemand Pflege benötigt?

Hier einige Tipps:

  • Offen bleiben:
    Für beide Seiten gilt: Ziehen Sie sich nicht zurück. Sobald jemand pflegebedürftig wird, verhält man sich eventuell distanzierter – sowohl auf der Seite des Pflegebedürftigen als auch auf der Seite des Freund oder Nachbarn. Sprechen Sie stattdessen miteinander, fragen Sie sich gegenseitig, welchen Umgang der andere sich wünscht. Gemeinsame Unternehmungen müssen aufgrund der Pflegebedürftigkeit des einen nicht der Vergangenheit angehören, man kann sie anpassen.
  • Hilfsbereitschaft offen zeigen
    Falls Ihnen als Freund oder als Nachbar auffällt, dass jemand im Alltag Probleme hat bzw. nicht mehr so gut zurechtkommt, schadet eventuell ein in Ruhe geführtes Gespräch nicht. Falls Sie selbst helfen möchten, überlegen Sie sich im Vorfeld genau, was Sie realistisch tun und anbieten können.
  • Achten Sie auf Veränderungen
    Sie haben einen überquellenden Briefkasten oder tagsüber geschlossene Vorhänge oder Jalousien bemerkt? Vielleicht ist mit Ihrem Nachbarn etwas nicht in Ordnung! Achten Sie auf Anzeichen und gehen Sie der Sache gegebenenfalls auf den Grund.
  • Lassen Sie sich als Helfer anerkennen
    Wer Pflegebedürftigen im Alltag hilft, etwa mit Begleitung zum Arzt, beim Einkaufen oder mit gemeinsamen Spaziergängen, der kann dafür entlohnt werden. Denn Betroffenen mit Pflegegrad stehen monatlich 125 Euro als Entlastungsbetrag zu. Wer als Nachbarschaftshelfer zertifiziert ist, den kann der Pflegebedürftige mit dem Geld entsprechend honorieren.
  • Helfen Sie zeitweise
    Falls ein pflegender Angehöriger oder Freund einmal länger nicht vor Ort ist, ist es möglich, dass Sie die Pflege in dieser Zeit als sogenannte Verhinderungspflege übernehmen. Dafür hat die Pflegekasse ein eigenes Budget vorgesehen, das der zu Pflegende für solche Fälle verwenden kann.
  • Die Pflege komplett übernehmen
    Gemäß Pflegekasse kann jeder ehrenamtlich pflegen – neben Angehörigen auch Freunde oder Nachbarn. Erkundigen Sie sich zu Folgendem bei der Pflegekasse: In manchen Fällen haben Pflegepersonen Anspruch auf Rentenbeitragszahlungen, auf Pflegekurse und bei Bedarf auf Reha.

Einen Pflegedienst hinzuzuziehen ist in vielen Fällen sinnvoll

Angehörige, Freunde und Nachbarn spielen also eine wichtige Rolle bei der Betreuung von Pflegebedürftigen. Ganz klar ist aber auch, dass die Pflege zu Hause eine unglaublich anstrengende und kräftezehrende Angelegenheit ist. Daher ist es in den meisten Fällen enorm hilfreich und sinnvoll, einen professionellen Service zumindest ergänzend dazu zu nehmen: wie unsere Leistungen als 24-Stunden-Pflege. 

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Dank der Rundum-Betreuung werden pflegende Angehörige entlastet.
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