Ist der Vater, die Mutter, der Partner oder ein anderer Angehöriger an Demenz erkrankt, ist das für die gesamte Familie eine große Herausforderung. Betroffene haben Gedächtnis- und Sprachstörungen sowie Orientierungsschwierigkeiten. Auch fällt es Demenzkranken immer schwerer, alltägliche Aufgaben zu erledigen. Beispiele aus der Praxis sind etwa, dass Menschen mit Demenz Schlüssel verlegen und vergessen zu essen, zu trinken oder zur Toilette zu gehen. Auch können Betroffene nicht mehr so kommunizieren wie früher.
Kommunikation: Welche Schwierigkeiten können bei Demenz auftreten?
Angehörige haben es besonders schwer, wenn herausforderndes, teils aggressives Verhalten zunimmt. Besonders dann ist für die Angehörigen ein gutes Verständnis für die Krankheit wichtig, denn die Aggressivität kann unterschiedliche Gründe haben: Manchmal versteht der Demenzerkrankte nicht, was von ihm erwartet wird, teils fühlt er sich von zu vielen Aufforderungen überfordert, oder er hat Schmerzen, die er aber nicht ausdrücken kann.
Ein paar einfache Tipps können Angehörige bei der Kommunikation unterstützen:
- Einfache Formulierungen: Menschen mit Demenz haben oft Schwierigkeiten, komplexe Sätze zu verstehen. Verwenden Sie daher möglichst einfache Wörter und vermeiden Sie komplexe Satzstrukturen.
- Beziehungspflege: Begegnen Sie Ihrem Lieben auf Augenhöhe. Dies ist besonders effektiv in entspannten Zeiten. Zum Beispiel gemeinsam Fotos anschauen, gemeinsam Musik hören, gemeinsam in einer schönen Umgebung spazieren gehen, sich für die Bemühungen des Erkrankten bedanken, gemeinsam feiern und lachen.
- Einbeziehen: Menschen mit Demenz möchten sich produktiv und aktiv fühlen. Binden Sie Menschen mit Demenz also in so viele tägliche Aktivitäten wie möglich ein – auch wenn das manchmal Geduld erfordert.
- Orientierung geben: Menschen mit Demenz fehlt der Orientierungssinn. Vermitteln Sie das Gefühl der Sicherheit. Wenn Ihr Partner in der kalten Jahreszeit beispielsweise ohne Mantel nach draußen gehen möchte, sprechen Sie ihn an: „Was hast du vor? Es ist kalt draußen, du ziehst besser einen warmen Mantel an.“ Dann überreichen Sie ihm den warmen Mantel.
- Konkret sein: Die Aufforderung den Tisch zu decken enthält viele unausgesprochene Anweisungen. Klare Anweisungen sind besser zu verstehen: „Nimm die Schüsseln und stelle sie bitte auf den Tisch.“ Gleiches gilt für das Stellen von Fragen. Statt „Was möchtest du unternehmen?“, besser“ „Ich möchte spazieren gehen. Ich würde mich freuen, wenn du mitkommst. Generell ist es ratsam: „ich und du“ anstelle von „uns“ zu gebrauchen.
- Hilfestellung anbieten: Wenn Sie über ein Objekt in der Nähe sprechen, deuten Sie am besten mit dem Finger darauf. Versuchen Sie beim Sprechen so viel Augenkontakt wie möglich herzustellen. Auf diese Weise wird der Betroffene besser wissen, dass er gemeint ist.
- Es langsam angehen lassen: Aufgrund der Demenz geht alles langsamer voran und ist für den Betroffenen auch viel anstrengender. Daher ist zu empfehlen, mehr Zeit für die Aktivitäten einzuplanen und sich nicht zu viel vorzunehmen. Kurz gesagt: Je stressfreier, desto zufriedener sind alle Beteiligten.
- Es langsam angehen lassen: Durch Demenz geht alles langsamer voran und ist für den Patienten anstrengender. Daher ist es wichtig, mehr Zeit für Aktivitäten einzuplanen und sich nicht zu viel vorzunehmen. Je stressfreier die Situation, desto zufriedener sind alle Beteiligten.
- Wiederholen Sie Informationen: Wenn sich Gäste angekündigt haben, weisen Sie immer wieder mal darauf hin.
Missverständnisse und Streit entstehen auch manchmal, weil pflegende Angehörige selbst gestresst und gereizt sind. In solchen Fällen ist es ratsam, den Raum zu verlassen, ein paar Mal tief durchzuatmen und nach kurzer Zeit wiederzukommen. Wenn man sich beruhigt hat, entspannt sich die Situation meist schneller.
Pflegende Angehörige tun sich leichter, wenn Sie im Umgang mit demenzerkrankten Angehörigen geschult sind. So können Sie besser verstehen, warum sich ein Demenzpatient auf eine bestimmt Weise verhält. Die Pflege eines Menschen mit Demenz erfordert von den Angehörigen eine ständige Anpassung. Jedoch ist ab einem bestimmten Stadium der Demenz ein Gespräch auf Augenhöhe nicht mehr möglich, dessen sollte man sich bewusst sein. Ein liebevoller Satz, eine fürsorgliche Berührung vermitteln dem Betroffenen trotzdem, dass man für ihn da ist.
Angehörige können lernen, wie man mit Demenz richtig umgeht. Als pflegender Angehöriger müssen Sie sich nicht autodidaktisch beibringen, wie Sie am besten mit einem geliebten Menschen mit Demenz umgehen. Sie haben das Recht auf Unterstützung, Beratung und Schulung im Verhalten mit Menschen mit Demenz. Bundesweit werden Kurse angeboten, in denen man sich zu Krankheitsverläufen, Verhaltensmustern und Unterstützungsmöglichkeiten schulen lassen kann.
Hilfe finden Angehörige zum Beispiel bei der Deutsche Alzheimer Gesellschaft, die Fortbildungen anbietet. Sehr vorteilhaft ist bei der Teilnahme an diesen Kursen, dass sich die Angehörigen von Menschen mit Demenz mit anderen Betroffenen austauschen können.
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