Blasenschwäche ist für viele Menschen ein unangenehmes Thema, über das nur ungern gesprochen wird. Doch niemand sollte sich aufgrund von Inkontinenz aus dem sozialen Leben zurückziehen, denn es gibt zahlreiche Hilfsmittel, die den Alltag erleichtern. Von speziellen Einlagen bis hin zu innovativen medizinischen Lösungen – hier ein umfassender Überblick.
Verschiedene Arten der Harninkontinenz
Bevor man nach passenden Hilfsmitteln sucht, ist es wichtig, die Ursache und Form der Inkontinenz zu klären. Ob durch eine schwache Beckenbodenmuskulatur, neurologische Erkrankungen oder altersbedingte Veränderungen bedingt – die richtige Diagnose ist entscheidend. Ein Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin, etwa aus der Urologie oder Gynäkologie, hilft weiter. Auch Apotheken und Sanitätshäuser bieten umfassende Beratung an.
Welche Einlagen und Vorlagen helfen bei Blasenschwäche?
Es gibt eine Vielzahl von Inkontinenz-Einlagen und -Vorlagen in unterschiedlichen Größen und Saugstärken. Bei leichter Inkontinenz reichen oft flexible Einlagen mit Klebestreifen, die sich in der normalen Unterwäsche befestigen lassen. Männer können auf speziell geformte Einlagen zurückgreifen.
Für mittlere bis schwere Inkontinenz gibt es größere Vorlagen, die mit einer Fixierhose getragen werden. Sie bieten eine hohe Saugleistung – manche können bis zu einem halben Liter Flüssigkeit aufnehmen.
Unisex-Einlagen vs. speziell angepasste Modelle
Viele Einlagen sind geschlechtsneutral gestaltet, doch manche Männer empfinden sie als unbequem. Alternativen sind spezielle Inkontinenz-Einlagen für Männer, die im vorderen Bereich stärker gepolstert sind. Eine weitere Lösung für leichte Beschwerden sind sogenannte Tropfenfänger, die sich anatomisch anpassen.
Inkontinenz-Unterwäsche: Was sind die Vorteile?
Moderne Inkontinenz-Unterwäsche kombiniert Schutz mit Tragekomfort. Es gibt sie in verschiedenen Schnitten und Farben, vom klassischen Slip bis zur Boxershorts. Diese Wäsche besitzt einen integrierten Nässeschutz, der mit Einlagen verstärkt werden kann.
Pull-up-Schutzhosen
Eine bequeme und diskrete Option sind Pull-ups: Sie werden wie normale Unterhosen angezogen und können seitlich zum Wechseln aufgerissen werden. Besonders für Menschen mit Demenz oder motorischen Einschränkungen sind sie praktisch.
Schutzhosen mit Klett- oder Klebestreifen
Bettlägerige Menschen profitieren von speziellen Schutzhosen, die mit Klett- oder Klebestreifen fixiert werden. Sie nehmen bis zu drei Liter Flüssigkeit auf und verhindern so ein Durchnässen der Kleidung oder Bettwäsche. Wichtig ist, dass die Hose weder zu groß noch zu klein ist, um Leckagen und Hautirritationen zu vermeiden.
Waschbare Inkontinenz-Unterhosen
Eine umweltfreundliche Alternative sind waschbare Inkontinenz-Unterhosen. Sie sehen aus wie normale Unterwäsche, sind jedoch mit einem saugstarken Nässeschutz ausgestattet. Diese Modelle eignen sich allerdings nur für leichte Inkontinenz.
Botox gegen eine hyperaktive Blase
Bei einer sogenannten überaktiven Blase (OAB) kann Botox die Blasenmuskulatur entspannen. Die Behandlung hält mehrere Monate an und wird inzwischen von vielen Krankenkassen übernommen.
Operative Verfahren bei schwerer Inkontinenz
Wenn keine anderen Methoden helfen, stehen verschiedene operative Eingriffe zur Wahl:
- Harnblasenschrittmacher: Elektroden am Steißbein regulieren die Blasenaktivität.
- Harnblasenvergrößerung: Ein Teil des Darms wird zur Blase hinzugefügt, um ihr Volumen zu erhöhen.
- Künstlicher Schließmuskel: Eine Manschette ersetzt den natürlichen Schließmuskel und kann manuell gesteuert werden.
- Dauerkatheter: Ein suprapubischer Katheter leitet Urin kontinuierlich ab.
Was übernimmt die Krankenkasse?
Gesetzliche Krankenkassen übernehmen in vielen Fällen die Kosten für Hilfsmittel bei mittlerer bis schwerer Inkontinenz. Wichtig ist, dass der Arzt die genaue Anzahl und Art der Hilfsmittel auf dem Rezept vermerkt. Meist werden jedoch nur günstige Standardprodukte erstattet, für hochwertigere Modelle kann eine Zuzahlung erforderlich sein. Bei Bedarf lohnt sich eine individuelle Verhandlung mit der Krankenkasse.
Unangenehme Gerüche vermeiden
Harn riecht besonders intensiv, wenn er auf Textilien trifft und dort trocknet. Um das zu verhindern:
- Einlagen regelmäßig wechseln
- Kleidung und Bettwäsche sofort reinigen, wenn sie mit Urin in Kontakt kommt
- Produkte mit Superabsorbern verwenden, die den Geruch neutralisieren
Beckenbodentraining als natürliche Hilfe
In vielen Fällen kann gezieltes Beckenbodentraining die Blasenschwäche lindern oder sogar ganz beseitigen. Physiotherapeuten und spezialisierte Trainer helfen, die richtigen Übungen zu erlernen
Fazit: Mit den richtigen Hilfsmitteln zu mehr Lebensqualität
Inkontinenz muss kein Grund sein, sich im Alltag einzuschränken. Dank einer Vielzahl von Hilfsmitteln und modernen Behandlungsmethoden kann jeder eine Lösung finden, die den persönlichen Bedürfnissen entspricht. Der erste Schritt ist, sich offen mit dem Thema auseinanderzusetzen und professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.
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