Möchten Sie oder ein Angehöriger sicher und selbstständig in den eigenen vier Wänden leben – trotz körperlicher Einschränkungen? Dann lohnt es sich, über eine barrierefreie Umgestaltung Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses nachzudenken. Schon kleine Anpassungen können den Alltag erheblich erleichtern, während größere Umbauten langfristig mehr Sicherheit und Komfort bieten. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die Planung angehen, welche Finanzierungsmöglichkeiten es gibt und worauf Sie achten sollten.
1. Bedürfnisse erkennen und planen
Bevor Sie loslegen, nehmen Sie sich Zeit, um genau zu analysieren, wo im Alltag Hindernisse bestehen. Welche Bereiche in Ihrer Wohnung bereiten Ihnen oder Ihrem Angehörigen Schwierigkeiten? Gibt es Stolperfallen, zu hohe Schwellen oder ein unpraktisches Badezimmer?
🔹 Kleine Maßnahmen, große Wirkung: Oft reichen schon bodengleiche Duschen, Haltegriffe oder Rampen, um den Wohnkomfort erheblich zu verbessern.
🔹 Den Blick in die Zukunft richten: Falls sich der Gesundheitszustand in den kommenden Jahren weiter verändern könnte, sollten Sie vorausschauend planen.
🔹 Expertenrat einholen: Wohnberater oder Architekten für barrierefreies Wohnen helfen Ihnen, sinnvolle Lösungen zu finden. Viele Erstberatungen sind kostenlos und finden direkt bei Ihnen zu Hause statt.
2. Finanzielle Unterstützung sichern
Je nach Umfang des Umbaus können die Kosten variieren. Doch keine Sorge: Es gibt verschiedene Fördermöglichkeiten.
💰 Pflegekassen-Zuschuss: Bis zu 4.180 Euro pro pflegebedürftiger Person – auch mit Pflegegrad 1!
💰 Krankenkassen-Hilfsmittel: Wird ein Badewannenlift oder eine Einstiegshilfe benötigt, kann Ihr Arzt eine Verordnung ausstellen.
💰 KfW-Förderung: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zinsgünstige Kredite bis zu 50.000 Euro oder Zuschüsse von bis zu 6.250 Euro für altersgerechte Umbauten.
💰 Regionale Förderprogramme: Erkundigen Sie sich beim Wohnungsamt, ob es spezielle Wohnraumförderungen in Ihrem Bundesland gibt.
⚠️ Wichtig: Beantragen Sie alle Zuschüsse und Fördermittel unbedingt vor dem Umbau – die Bearbeitung kann mehrere Wochen dauern.
3. Zustimmung des Vermieters einholen (bei Mietwohnungen)
Falls Sie zur Miete wohnen, muss der Vermieter informiert werden, wenn der Umbau in die Bausubstanz eingreift – beispielsweise bei einer neuen bodengleichen Dusche.
✅ Gute Argumente helfen: Wenn Sie überzeugend darlegen, warum der Umbau notwendig ist, muss der Vermieter in der Regel zustimmen.
✅ Rückbau-Klausel beachten: Vermieter dürfen verlangen, dass die Wohnung beim Auszug wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt wird. In vielen Fällen profitieren sie aber selbst von barrierefreien Anpassungen, da sie den Wert der Immobilie steigern.
4. Die richtige Lösung finden
Ob barrierefreies Bad, rutschfeste Böden oder schwellenlose Übergänge – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Wohnung sicherer und komfortabler zu gestalten.
🔹 Vergleichen lohnt sich: Verschiedene Anbieter haben unterschiedliche Lösungen und Preise. Holen Sie mehrere Angebote ein, bevor Sie eine Entscheidung treffen.
🔹 Wohnberater nutzen: Diese Fachleute helfen Ihnen nicht nur bei der Planung, sondern haben oft wertvolle Tipps zu Finanzierung und Umsetzung.
🔹 Materialien und Produkte rechtzeitig besorgen: Manche Handwerksfirmen erwarten, dass Sie bestimmte Bauteile oder Hilfsmittel selbst bereitstellen.
5. Den richtigen Handwerker beauftragen
Setzen Sie auf Betriebe, die Erfahrung mit barrierefreien Umbauten haben. Diese kennen die DIN 18040-2-Norm für barrierefreies Wohnen und wissen, worauf es ankommt.
🔨 So finden Sie zuverlässige Handwerker:
✅ Handwerkskammer & Innungen – Offizielle Stellen vermitteln qualifizierte Fachbetriebe.
✅ Empfehlungen nutzen – Fragen Sie im Bekanntenkreis nach positiven Erfahrungen.
✅ Mehrere Angebote vergleichen – Lassen Sie sich Kostenvoranschläge geben, um die Preise realistisch einschätzen zu können.
6. Geduld mitbringen: Bauzeit realistisch einplanen
Je nach Umfang der Arbeiten kann der Umbau einige Wochen dauern. In dieser Zeit kann es notwendig sein, auf Badezimmer oder Küche zu verzichten.
🚧 So bleiben Sie vorbereitet:
✅ Alternative Lösungen finden: Gibt es eine Möglichkeit, während der Bauphase eine Ausweichlösung für Bad oder Küche zu nutzen?
✅ Regelmäßige Abstimmung mit den Handwerkern: Bleiben Sie erreichbar, um Fragen zu klären und den Baufortschritt zu kontrollieren.
✅ Unterstützung sichern: Falls der Umbau umfangreicher ist, kann es sinnvoll sein, für einige Tage bei Familie oder Freunden unterzukommen.
7. Nützliche Anlaufstellen für weitere Informationen
Es gibt zahlreiche Stellen, die Ihnen bei der Planung und Umsetzung barrierefreier Umbauten helfen können. Hier einige wichtige Anlaufstellen:
📌 Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung e. V. – Checklisten und Beratung
📌 Wohnberatungsstellen der Kommunen – Unterstützung vor Ort
📌 Handwerkskammern & Pflegedienste – Fachliche Expertise und Vermittlung von Spezialisten
📌 Online-Plattformen: Umfangreiche Informationen unter Nullbarriere & Barrierefrei Leben e.V.
Diese Organisationen bieten wertvolle Hilfe – von der Erstberatung über die Finanzierung bis hin zur Vermittlung geeigneter Fachbetriebe.
8. Endlich barrierefrei wohnen!
Ist alles fertig, beginnt eine neue Phase des Wohnens – sicherer, komfortabler und entspannter. Ihr Zuhause ist nun perfekt auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt, und Sie können Ihren Alltag wieder unbeschwerter genießen.
💙 Teilen Sie Ihre Erfahrung! Hat sich der Umbau für Sie gelohnt? Erzählen Sie es weiter – Ihre Tipps und Erlebnisse könnten anderen Menschen helfen, ebenfalls die richtige Entscheidung zu treffen.
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