Pflegebedürftige Menschen in den eigenen vier Wänden zu versorgen, ist für viele Familien die bevorzugte Lösung – vertraut, individuell und oft als günstiger eingeschätzt als ein Pflegeheim. Doch gerade die ambulante Pflege, also die professionelle Versorgung durch Pflegedienste zu Hause, wird für Betroffene und Angehörige zunehmend zur finanziellen Belastung. Innerhalb eines Jahrzehnts haben sich die privaten Ausgaben hierfür nahezu verdreifacht – ein alarmierender Trend.
Kostenexplosion bei der Pflege zu Hause
Laut dem Statistischen Bundesamt beliefen sich die privat getragenen Kosten für ambulante Pflegeleistungen im Jahr 2023 auf rund 21,6 Milliarden Euro. Im Jahr 2013 waren es noch etwa 7,2 Milliarden – ein Anstieg von fast 200 Prozent. Zum Vergleich: Die Gesamtausgaben für Pflege in Deutschland sind im selben Zeitraum „nur“ um rund 94 Prozent gestiegen – von 42,3 auf 82,4 Milliarden Euro.
Während die Kosten für stationäre Pflege (also im Heim oder in Tages-/Nachtpflege) um etwa 74 Prozent zulegten, stiegen die Ausgaben im ambulanten Bereich deutlich stärker – um knapp 133 Prozent. Diese Entwicklung verdeutlicht: Die Pflege zu Hause wird nicht nur häufiger gewählt, sie wird auch immer teurer.
Mehr Anspruchsberechtigte, aber stagnierende Leistungen
Ein wesentlicher Faktor für den Anstieg: Die Reform des Pflegebegriffs im Jahr 2017. Seitdem gilt ein breiterer Kreis von Menschen als pflegebedürftig und erhält Zugang zu Leistungen der Pflegeversicherung. Doch obwohl mehr Menschen Anspruch haben, wachsen die finanziellen Zuschüsse der Kassen nicht im gleichen Maße mit den tatsächlichen Kosten.
Vor allem bei schwerer Pflegebedürftigkeit – etwa bei Pflegegrad 4 oder 5 – reichen die Leistungen oft nicht aus, um die ambulante Pflege zu finanzieren. Selbsthilfeverbände kritisieren seit Jahren, dass die gesetzlich vorgesehenen Budgets nicht mit dem Kostenanstieg Schritt halten. Die Folge: Angehörige müssen einen immer größeren Teil aus eigener Tasche zahlen.
Pflege in den eigenen vier Wänden – zunehmend schwer finanzierbar
Rund 86 Prozent aller Pflegebedürftigen in Deutschland werden zu Hause betreut. Viele von ihnen sind auf ambulante Pflegedienste angewiesen. Doch die zunehmenden Kosten stellen dieses Versorgungsmodell auf eine harte Probe. Was lange als menschlich wie finanziell tragbare Alternative zum Heim galt, droht für viele Familien zur wirtschaftlichen Herausforderung zu werden.
Die Politik steht nun vor der Aufgabe, auf diesen Kostendruck zu reagieren – etwa durch höhere Pflegeleistungen oder neue Finanzierungsmodelle. Klar ist: Die Pflege zu Hause ist wichtiger denn je – aber sie muss auch bezahlbar bleiben.
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