Pflege kann in folgende Kategorien eingeteilt werden: Bei der kompensatorischen oder versorgenden Pflege kümmert sich eine Pflegeperson um die zu Pflegenden, die in der Regel passiv bleiben bzw. denen ein Großteil ihrer Alltagsaktivitäten abgenommen werden. Bei der aktivierenden Pflege können Pflegebedürftige optimal abgestimmt auf ihre Möglichkeiten aktiv bleiben. Das fördert die mentale und körperliche Fitness und die Selbständigkeit.
Was bedeutet aktivierende Pflege?
Unsere 24-Stunden-Betreuungskräfte können mit aktivierender Pflege maßgeblich dazu beitragen, dass Pflegebedürftige ihre persönlichen Ressourcen bestmöglich nutzen: Die betreute Person wird angeleitet, selbständig zu handeln, im Rahmen ihrer körperlichen und geistigen Möglichkeiten. So wird der Pflegebedürftige schonend gefordert, ermutigt und bestärkt, ohne ihn zu überfordern. Mit dieser Vorgehensweise wird ein gesundes Selbstvertrauen aufgebaut und der Pflegebedürftige bleibt so fit und selbständig wie möglich. Die aktivierende Pflege gilt also im Alltag und in vielen weiteren Lebenssituationen als Hilfe zur Selbsthilfe.
Für welche Pflegebedürftigen ist die aktivierende Pflege geeignet?
Vor allem geriatrische Patienten profitieren von der aktivierenden Pflege: Das sind Menschen mit alterstypischen Mehrfacherkrankungen. In der aktivierenden Pflege gibt es verschiedene Ansätze, zum Beispiel
- das Bobath-Konzept mit individuell entwickeltem Pflegeplan,
- ein Konzept für Menschen mit Demenz, bei dem besonders auf eine gleichbleibende Tagesstruktur geachtet wird oder
- das psychobiografische Pflegemodell nach Erwin Böhm, das demenzerkrankten Menschen solange es geht selbstständiges Denken und Handeln ermöglichen möchte.
Für alle Maßnahmen gilt: Sie werden stets ganz individuell auf den Pflegebedürftigen zugeschnitten, um dessen persönliche Fähigkeiten und Einschränkungen sowie Risikofaktoren zu berücksichtigen.
Welche Vorteile hat die aktivierende Pflege?
Die unmittelbaren Vorteile der aktivierenden Pflege liegen auf der Hand: Sie halten den zu Pflegenden geistig und körperlich länger fit und stärken das Selbstvertrauen. Doch darüber hinaus gibt es noch eine Reihe weiterer positiver Folgen: Wer als Pflegebedürftiger entsprechend gefördert wird, profitiert von einer höheren Lebensqualität. Außerdem sorgt die aktivierende Pflege für eine abwechslungsreichere Alltagsgestaltung. Das trägt dazu bei, dass sich die älteren Menschen nicht nutzlos fühlen, weil ihnen durch eine Betreuungskraft alles abgenommen wird. Die Möglichkeit und die damit verbundene Erfahrung, Dinge nach wie vor selbst erledigen zu können, wirkt sich außerdem positiv auf die Gesundheit aus, das Risiko körperlicher und geistiger Erkrankungen sinkt.
Wie viel Zeit nimmt die aktivierende Pflege in Anspruch?
Zunächst müssen die Betreuungskräfte der 24-Stunden-Pflege oder auch pflegende Angehörige mehr Zeit einplanen. Denn die aktivierende Pflege ist anspruchsvoll. Die Betreuungskraft muss Zeit investieren, der zu Pflegende muss Dinge oft erst wieder erlernen. Sobald eine gewisse Routine eingekehrt ist, auch mit einer individuellen Tagesstruktur, lohnt sich die anfängliche Zeitinvestition. Denn der Pflegebedürftige kann dann in einigen Bereichen selbständig agieren, was wiederum den Pflegeaufwand senkt.
Wann lohnt sich die aktivierende Pflege?
Da es in einer Pflegeeinrichtung eher schwierig ist – durch ein begrenztes und durchgetaktetes Zeitkontingent des Personals, Schichtbetrieb und mehr – lohnt es sich, die aktivierende Pflege vor allem im häuslichen Umfeld einzusetzen, etwa in der 24-Stunden-Pflege. Denn hier lassen sich alle erforderlichen Maßnahmen wesentlich freier und individueller planen. Das bietet auch mehr Raum, den zu Pflegenden ganz nach seinen Möglichkeiten aktiv werden zu lassen.
Wo lässt sich die aktivierende Pflege einsetzen?
Im Alltag gibt es viele Bereiche, in denen sich die aktivierende Pflege bestens einsetzen lässt, beispielsweise
- beim An- und Ausziehen: Der zu Pflegende wählt die Kleider für den Tag selbst, der Pflegende unterstützt beim An- und Ausziehen soweit es nötig ist.
- bei der körperlichen Fitness und geselligen Anlässen: Es gibt sowohl Fitnessangebote als auch Unternehmungen in der Gruppe, die an die Konstitution und das Können der zu Pflegenden angepasst sind. Hier kann die Betreuungskraft zu entsprechenden Möglichkeiten informieren und den Pflegebedürftigen motivieren, daran teilzunehmen.
- Bei der Ernährung: So weit es möglich ist, isst und trinkt der Pflegebedürftige selbständig, mit ausreichend Zeit dafür. Die Betreuungskraft unterstützt nur da, wo es nötig ist, etwa indem sie die Hand des zu Pflegenden führt.
- beim Toilettengang: Gerade bei Themen wie Intimhygiene und eventueller Inkontinenz ist ein offener Umgang und eine möglichst selbständige Verrichtung häufig eine große Erleichterung für den zu Pflegenden. Demzufolge sollte dies bei der aktivierenden Pflege, sofern möglich, berücksichtigt werden.
- bei der Körperpflege: Hier kann der Pflegebedürftige das, was möglich ist, selber übernehmen. Bei Dingen, die nicht mehr so gut alleine gehen, kann die Betreuungskraft unterstützend eingreifen bzw. dies ganz übernehmen.
Aktivierende Pflege im Alltag einzusetzen, lohnt sich immer
So mobil und unabhängig wie möglich bleiben bei optimaler geistiger und körperlicher Fitness – dazu kann die aktivierende Pflege einen wichtige Beitrag leisten – am besten funktioniert dies im häuslichen Umfeld mit qualifizierten Betreuungskräften und zusätzlich den Angehörigen, die Ihre Lieben optimal versorgt wissen möchten.
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Dank der Rundum-Betreuung werden pflegende Angehörige entlastet.
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