24 Stunden Pflege u. Betreuung München | Annas | Promedica Plus München Mitte
Telefon ... 24 Stunden Pflege und Betreuung  München | Promedica Plus München Mitte | Annas
24 Stunden Pflege u. Betreuung München | Promedica Plus München Mitte |Annas
Telefon ... 24 Stunden Pflege München Betreuung | Promedica Plus München Mitte | Annas
Telefon ... 24 Stunden Pflege und Betreuung ... Annas ... Promedica Plus München Mitte

24 Stunden Betreuung

Betreuungskräfte

Kosten/Förderung

Über uns

Blog

Wie lässt sich die Finanzierungslücke der Pflegeversicherung schließen?

von | Nov. 14, 2025 | Allgemein | 0 Kommentare

Pflege wird teurer – und das rasant. Die gesetzliche Pflegeversicherung steht unter Druck, Reformen sind dringend nötig. Doch wie diese aussehen sollen, darüber herrscht Streit.

Niemand kann sicher sein, ob er eines Tages selbst auf Hilfe angewiesen ist. Doch wenn Eltern, Geschwister oder Nachbarn plötzlich Unterstützung brauchen, überrascht das kaum. Pflege gehört längst zum Alltag einer alternden Gesellschaft. Umso erstaunlicher ist es, dass viele Pflegebedürftige trotz hoher Beiträge und jahrelanger Arbeit auf finanzielle Probleme stoßen, sobald sie Hilfe benötigen.

Im Jahr 2023 waren bereits 5,7 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig – Tendenz steigend. Bis 2040 wird die Zahl voraussichtlich auf rund sechs Millionen klettern.

Die gesetzliche Pflegeversicherung basiert – wie die Rente – auf dem Generationenvertrag. Das bedeutet: Die Jüngeren zahlen für die Älteren. Doch weil immer weniger Kinder geboren werden, schrumpft die Zahl der Beitragszahler, während gleichzeitig mehr Menschen Pflege benötigen. „Wenn die Babyboomer-Generation pflegebedürftig wird, steigen die Kosten massiv“1, warnt Prof. Dr. Christine Arentz vom Institut für Versicherungswesen Köln.

Seit ihrer Einführung 1995 gehört die Pflegeversicherung zu den fünf Säulen der Sozialversicherung. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zahlen 3,6 Prozent des Bruttolohns, die Hälfte davon übernimmt der Arbeitgeber (außer in Sachsen).
Kinderlose zahlen etwas mehr – 4,2 Prozent, denn sie tragen keinen Beitrag zur nächsten Generation der Beitragszahler bei. Rentner, Arbeitslose und Bürgergeldempfangende sind ebenfalls versichert; bei ihnen übernehmen Rentenversicherung oder Jobcenter die Beiträge.

Die Pflegeversicherung ist keine Vollversicherung, sondern eine Teilleistungsversicherung. Sie übernimmt also nur einen Teil der Kosten – etwa für Pflegepersonal, Betreuung oder Hilfsmittel. Den Rest zahlen Betroffene selbst.

Und dieser Eigenanteil ist in den letzten Jahren explodiert: Laut dem Verband der Ersatzkassen stiegen die monatlichen Eigenanteile in Pflegeheimen 2024 im Durchschnitt auf über 3.100 Euro. „Das kann sich kaum jemand leisten“1, kritisiert Dr. Joachim Rock vom Paritätischen Wohlfahrtsverband. Zwar erhält nicht jede pflegebedürftige Person Sozialhilfe, doch die Belastung bleibt enorm.

Die meisten Pflegebedürftigen – rund 86 Prozent – werden zu Hause betreut. Davon wiederum werden über drei Millionen ausschließlich von Angehörigen gepflegt. Für diese gibt es Pflegegeld – zwischen 347 und 990 Euro monatlich, abhängig vom Pflegegrad.
Wer Pflegegrad 1 hat, bekommt bislang lediglich 131 Euro Entlastungsbetrag. Doch genau dieser Betrag könnte künftig gestrichen werden. Die Bundesregierung prüft, ob sich hier 1,8 Milliarden Euro einsparen lassen.
Das würde 860.000 Menschen treffen, die bislang zumindest einen kleinen finanziellen Ausgleich für die Unterstützung durch Angehörige erhalten.

Rund 17 Prozent der Menschen zwischen 40 und 65 pflegen regelmäßig Angehörige – meist Frauen. Beruf, Haushalt und Pflege unter einen Hut zu bringen, ist für viele kaum machbar. Laut einer Studie des Deutschen Zentrums für Altersfragen führt Pflege oft zu Einkommensverlusten und Altersarmut. „Die Bereitschaft zu pflegen sinkt, wenn wir Angehörige derart überlasten“1, warnt Rock.

Der Bundesrechnungshof warnt: Ohne Reform droht der Pflegeversicherung bis 2029 ein Finanzloch von 12 Milliarden Euro. Um Lösungen zu finden, arbeitet seit Sommer 2024 eine Bund-Länder-Gruppe unter dem Titel „Zukunftspakt Pflege“ an Reformvorschlägen. Ergebnisse werden zum Jahresende erwartet.

Zwei Modelle im Vergleich: Vollversicherung oder Pflege Plus?

In der Reformdebatte stehen sich zwei Konzepte gegenüber:

  1. Das Modell der solidarischen Pflegevollversicherung
    Gewerkschaften und Sozialverbände fordern, dass künftig auch Privatversicherte einkommensabhängig einzahlen. Ziel: eine Vollversicherung, die sämtliche Pflegekosten übernimmt und Eigenanteile überflüssig macht. So würde die Belastung auf mehr Schultern verteilt.
    „Es ist kaum nachvollziehbar, dass die einkommensstärksten Gruppen sich aus einem sozialen System herausnehmen können“1, sagt Rock. Laut Berechnungen würden 3 bis 10 Euro mehr pro Monat reichen, um langfristig vollständig von Zuzahlungen befreit zu sein.
  2. Das Modell „Pflege Plus“
    Der vom Verband der Privaten Krankenversicherung initiierte Expertenrat Pflegefinanzen schlägt einen anderen Weg vor: eine zusätzliche kapitalgedeckte Pflichtversicherung, die die Eigenanteile für stationäre Pflege abdeckt.
    Jede Generation spart also für ihre eigenen Pflegekosten. „Es darf nicht sein, dass die heutige Generation der Berufstätigen die gesamte Last trägt“1, so Arentz. Der monatliche Beitrag würde bei maximal 66 Euro liegen – abhängig vom Alter und Risiko. Für ambulante Pflege wären freiwillige Zusatzversicherungen denkbar.

Eine aktuelle Forsa-Umfrage zeigt: 65 Prozent der Deutschen befürworten eine solidarische Pflegevollversicherung, die alle Kosten abdeckt. Nur 18 Prozent würden eine verpflichtende private Zusatzversicherung bevorzugen.

Wie sich die Bundesregierung letztlich entscheidet, bleibt offen. Fest steht jedoch: Ohne eine grundlegende Reform wird die Pflege immer mehr Familien finanziell überfordern. Die Pflegeversicherung, wie wir sie heute kennen, steht an einem Wendepunkt – und die Zeit drängt.

________________________________________________________________________________

Dank der Rundum-Betreuung werden pflegende Angehörige entlastet.
Weitere Infos zur 24 Stunden Betreuung durch uns finden Sie hier »
Kontaktieren Sie uns jetzt!

24 Stunden Pflege und Betreuung im Großraum München:
PROMEDICA PLUS München Mitte, Tal 44, 80331 München

Tel.: 089 – 896 746 165

24 Stunden Pflege und Betreuung in der Hallertau – u.a. Pfaffenhofen, Schrobenhausen, Neuburg, Ingolstadt
PROMEDICA PLUS Hallertau Süd, Türltorstr. 4, 85276 Pfaffenhofen

Tel.: 08441 – 474 403 5

Bildlizensierung AdobeStock_1193097864

1Apotheken Umschau, 2025